5014131 - Sozialforschung: Techniksoziologie [WG]
Lehrinhalte:
Obwohl unser Alltag durch eine Vielzahl technischer Geräte bestimmt wird, verläuft die Technisierung des Alltags relativ unbeachtet. Wir waschen mit der Waschmaschine statt mit dem Waschkessel, telefonieren mit Freund/innen statt sie zu besuchen, schreiben mit dem Computer statt mit der Schreibmaschine. Solche Techniken sind so selbstverständlich, dass die damit verbundenen technischen Innovationen niemand mehr auffallen. Dabei ist Handeln im Beruf wie im Privaten ohne diese technischen Geräte und Infrastrukturen kaum mehr möglich. Die Techniksoziologie des Alltags untersucht das Verhältnis von Technik und Alltag aus zwei Blickwinkeln: Einerseits ergründet sie den kulturellen Eigensinn der Menschen im Gebrauch der Technik. Andererseits erforscht sie Technisierungen des Alltags als Prozesse der Rationalisierung, der Standardisierung und der Professionalisierung von Handlungen.
Das Seminar führt in die Grundlinien der Techniksoziologie anhand von Fallstudien zur Technisierung des Alltags ein. Theorien werden von den Studierenden in Konfrontation mit historischen und aktuellen Fallbeispielen erarbeitet. Leitend wird immer die Frage sein, wie die jeweilige Technik den Alltag formiert und welche neuen Handlungsoptionen sie zugleich eröffnet.
Qualifikationsziele:
Erwerb von einschlägigen theoretischen Grundkenntnissen sowie deren Vermittlung und Diskussion im Rahmen von Gruppenreferaten.
Literatur:
Braun, I. (1993): Technik-Spiralen. Vergleichende Studien zur Technik im Alltag. Berlin.
Degele, N. (2002): Einführung in die Techniksoziologie. München.
Lösch, A. (2012): Techniksoziologie in: Maasen, S. et al. (Hrsg.): Handbuch Wissenschaftssoziologie. Wiesbaden: S. 251-264.
Weitere Literatur im Seminarverlauf
Zu erbringende Leistungen:
Regelmäßige, aktive Teilnahme, Referat mit Thesenpapier (2 ECTS)