[13022] Hans Fallada [4.1]
Hans Falladas Autorschaft seit 1930 repräsentiert ein ebenso professionelles wie populäres Schreiben auf dem formgeschichtlichen Stand der Synthetischen Moderne (1925-1955). Fallada will damit einerseits ein möglichst breites Publikum erreichen, indem er dessen alltägliche Lebenswelt mit einem soziologischen, ethnologischen und phänomenologischen Blick auf die sozialen Umbrüche seit Mitte der 20er Jahre mit genuin literarischen Mitteln erschließt. Dabei spielt die Entstehung eines neuen ‚Mittelstands’ sowohl als Thema wie als Resonanzraum von Falladas erfolgreichem Schreiben eine bedeutende Rolle. Andererseits demonstriert dieses Schreiben, dass es auf dem qui vive der Errungenschaften der literarischen Moderne agiert, so dass die ubiquitäre Rede vom ‚volkstümlichen’ Schriftsteller die tatsächliche Komplexität seiner Texturen eher verstellt [...]