5013013 – OS Kultur- und medienwissenschaftliche Perspektiven auf ‚Emily in Paris‘
"You’re In Paris Now. I’m Sure We Can Find You Something Better Than Peanut Butter." Willkommen in Paris: der Stadt der Liebe, des Genusses und der Kultur - soweit die Erwartungen der titelgebenden Protagonistin. In der Netflix-Serie sind es häufig Klischees wie im obigen Zitat, die für Komik sorgen. Trotz oder womöglich gerade deshalb ist die Serie zu einem populären Phänomen geworden, dem kaum zu entgehen ist. So erwähnt der französische Staatspräsident Macron die Serie im Interview mit dem Magazin Variety, während seine Frau für einen Gastauftritt in der vierten Staffel erscheint. In Kollaborationen wird mit Emily in Paris geworben, womit die Serie sich von einer Erzählung über Marketing selbst zur Marke und schlussendlich - über product placements - zur Werbung entwickelt. Kyle Chayka treibt diese Diagnose in seiner Kolumne im 'The New Yorker' auf die Spitze, wenn er Emily in Paris als Ambient TV kategorisiert.
Doch bedeutet das, dass ein genauerer Blick auf die Serie nicht lohnt?
Ausgehend von Emily in Paris wollen wir tiefer in die unterschiedlichen Aspekte der Medienkultur eintauchen, die sich in der Serie kreuzen. Was sagen zum Beispiel die zahlreichen intertextuellen Referenzen (auf andere Filme, Bücher) über das Bild von Paris als Sehnsuchtsort in der heutigen Zeit aus? Wie werden nicht nur Social Media, sondern auch Mode in der Serie als kulturelle Praxis inszeniert? Untergliedert in verschiedene Schwerpunkte (Interkulturalität, Mode/Camp, Serielles Erzählen, Kino des 20. Jahrhunderts und seine Ikonen, Intermedialität und Intertextualität), wollen wir diesen und weiterführenden Fragestellungen nachgehen. Neben der Serie selbst dienen uns auch Theorietexte zu den unterschiedlichen Schwerpunkten als Grundlage für die Diskussion.
Organisatorisches:
Nach Abschluss der einführenden Sitzungen findet der Blockteil des Seminars im Kloster Lichtenthal in Baden-Baden statt. Für die Unterkunft wird gesorgt, die An- und Abreise organisieren die Studierenden bitte selbstständig. Gegenüber einem wöchentlichen Seminar soll das geblockte Format dazu beitragen, dass wir die thematischen Schwerpunkte nicht nur nacheinander abhandeln, sondern auch Querverweise und Verbindunglinien zwischen den Themenfeldern aufzeigen können.
Leistungsnachweise:
Für die Studienleistung werden die Mitarbeit an den AGs zu den Schwerpunkthemen (inkl. Präsentation der Gruppenergebnisse), die Übernahme eines Referats, Kenntnis über die Seminarlektüre sowie die aktive Teilnahme an der Seminardiskussion vorausgesetzt. Für das Seminar sind keine gesonderten Vorkenntnisse notwendig; von Vorteil wären ein Interesse an gegenwärtigen populärkulturellen Diskursen, an Film und Fernsehen und natürlich an Paris.