Das Proseminar versteht sich als vertiefende Veranstaltung zur Vorlesung Methodengeschichte der Germanistik, indem die dort vorgestellten Methoden im historischen Ablauf der Methodengeschichte an praktischen Beispielen auf ihre Vorzüge und Grenzen hin vertiefend untersucht werden (siehe daher auch den Kommentar zur Vorlesung). Der Besuch der Vorlesung ist wünschenswert, stellt aber keine Pflicht für den Erwerb eines Scheins dar. Der angegebenen Literatur zur Vorbereitung ist zu entnehmen, dass die verschiedenen Methoden an Kleists Das Erdbeben in Chili, Kafkas Das Urteil und an Balzacs Erzählung Sarrasine erprobt werden. An letztgenannter Erzählung hat Roland Barthes in S/Z die Grenzen und Möglichkeiten zwischen strukturalistischer Analyse und poststrukturalistischer Lektüre vorgeführt, so dass auch dieses Buch diskutiert werden soll.Grundlagenliteratur neben den stets einzubeziehenden Methoden-Artikeln im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft:- Jost Schneider (Hrsg.): Methodengeschichte der Germanistik, Berlin / New York 2009 (KIT-Studierenden digital verfügbar unterhttp://
www.reference-global.com/doi/book/10.1515/9783110217438.- Ulrich Schmid (Hrsg.): Literaturtheorien des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 2010.Anwendungen:- David E. Wellbery (Hrsg.): Positionen der Literaturwissenschaft. Acht Modellanalysen am Beispiel von Kleists Das Erdbeben in Chili, 3. Aufl. München 1993.- Oliver Jahraus / Stefan Neuhaus (Hrsg.): Kafkas Urteil und die Literaturtheorie. Zehn Modellanalysen, Stuttgart 2002.- Elke Richter / Karen Struve / Natascha Ueckmann (Hrsg.): Balzacs Sarrasine und die Literaturtheorie. Zwölf Modellanalysen, Stuttgart 2011.Ein Seminarplan, der dem historischen Ablauf der Methoden folgt, wird spätestens kurz vor Beginn der Vorlesungszeit in ILIAS eingestellt sein. Referatübernahmen sind bereits jetzt im Blick auf die einschlägigen Methoden und genannten Texte per email oder in den Feriensprechstunden möglich.