5013305 – 100 Jahre im Dialog. Französisch-deutsche Literaturbeziehungen im Hochmittelalter

Modulzuordnung siehe Modulhandbuch

Allgemeine Informationen

Wichtige Informationen
Studienleistung: Referat (mit Exposé)
Kursprogramm
Als die deutschsprachige Literatur um die Mitte des 12. Jahrhunderts entsteht, steht sie im Zeichen eines Literatur- und Kulturtransfers aus dem okzitanisch-französischen Kulturraum. Der Minnesang greift auf die okzitanische Lyrik der Troubadours und die nordfranzösische Lyrik der Trouvères zurück; der Antikenroman bearbeitet lateinische Quellen über die Vermittlung anglonormannischer Prätexte; der Artusroman, angefangen mit Hartmann von Aue, beruht auf dem ‚Wiedererzählen‘ französischer Vorlagen; weitere epische Gattungen wie Heldenepik, Tierepik oder Kleinepik entwickeln sich weitgehend unter dem Einfluss der Literatur aus dem französischen Kulturraum. Dieses umfassende Phänomen bleibt bis ca. 1250 produktiv.
Das Seminar will einen Überblick über die deutschsprachige Literatur des Hochmittelalters im Kontext der Beziehungen zum romanischen Kulturraum geben. Zentrale Gattungen und Texte der höfischen Zeit werden in dieser interkulturellen Perspektive untersucht. Hierbei werden die Mechanismen der Transferprozesse erörtert: Übernahme von Themen, Motiven, Konzeptionen und Formen sowie deren Verarbeitung, Transformation, Aneignung und Neuformung, schließlich die Emanzipation und Distanzierung von den Modellen. Auch wird berücksichtigt, wie die deutschsprachigen Autoren diesen hundertjährigen Dialog zwischen französischer und deutscher Kultur reflektieren.
Im Zusammenhang mit dem Seminar ist ein Gastvortrag von Prof. Dr. Patrick del Duca (Universität Blaise Pascal, Clermont-Ferrand) zum Thema „Kleinepik im französisch-deutschen Kontext“ in der Stadtbibliothek Karlsruhe geplant.

Primärtexte: Ein Textreader wird vor Beginn des Semesters auf ILIAS bereitgestellt.
Literatur zur Einführung: Bauschke, Ricarda: Kulturtransfer und Identitätsbildung. Mit einem Ausblick auf die Lyrik Reinmars, in: Manfred Eikelmann und Udo Friedrich (Hgg.), Praktiken europäischer Traditionsbildung im Mittelalter. Wissen – Literatur – Mythos, Berlin 2013, S. 29–56; Schmid, Elisabeth: Übersetzen und Adaptieren französischer Versromane. Bearbeitungskonzepte im volkssprachlichen Mittelalter, in: Manuel Braun (Hg.), Wie anders war das Mittelalter ? Fragen an das Konzept der Alterität, Göttingen 2013 (Aventiuren 9), S. 265–297.
Anmeldung: Bitte melden Sie sich in CMS und über ILIAS für das Seminar an.

Veranstaltungsdaten

Dozent(en)
Dr. habil. Marie-Sophie Winter
SWS
2
Veranstaltungsart
Hauptseminar
Ort
Geb. 20.30, SR 4.045
Termin
Mo., 10.00-11.30
Zyklus
wöchtl.

Allgemein

Sprache
Deutsch
Copyright
All rights reserved

Verfügbarkeit

Zugriff
Unbegrenzt – wenn online geschaltet
Aufnahmeverfahren
Zur Zeit ist keine Aufnahme möglich.

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Objekt-ID
2165886