Stadtbaugeschichte 1
In der zweisemestrigen Vorlesungsreihe wird die historische Entwicklung der Stadt von der Antike bis in die Gegenwart beleuchtet. Es gilt, die Abfolge morphologischer Ebenen (Parzelle, Block, Viertel etc.) in ihrer wechselseitigen Bedingtheit zu verstehen, etwa den unmittelbaren Zusammenhang zwischen Gebäude und Stadt bzw. von Architektur und Städtebau. So soll im Wintersemester das Lesen von Stadtgrundrissen von der Antike bis zum Barock im Vordergrund stehen. Dabei werden die wichtigsten Stadtbausteine ausgemacht und in ihren städtebaulichen Wechselwirkungen betrachtet, etwa die zwischen Rathaus und Marktplatz oder zwischen Bürgerhaus und Straße in europäischen Städten des Mittelalters. Es wird auch die Diskrepanz zwischen Idealstadtplanungen (insbesondere in der Frühen Neuzeit) und den tatsächlich realisierten Stadtanlagen behandelt werden. Ein Schwerpunkt wird in der Herausarbeitung der vielfältigen bedingenden Faktoren etwa sozialer, kultureller, politischer, technischer, ökonomischer oder ökologischer Art, die für das Aufkommen verschiedener historischer Stadtformen maßgeblich gewesen sind. Diese Bedingtheiten sollen im Einzelfall und in chronologischer Abfolge jeweils anhand einer Stadt beispielhaft dargestellt werden. Dabei gehen die historischen Stadtformen in die Betrachtung von heutigen Urbanisierungsprozessen über.
Fr 10 - 11:30 Uhr