5014506 - Medien- und Berufsethik: Medien: Revolutionen, Erfahrungen, Kritik
Von der Sprache über die verschiedensten Formen von Schrift bis zu „social media“ bilden Medien keine farblosen Kommunikationskanäle, sondern „färben“ Informationen mit verschiedenen Rahmungen und auch Emotionen. In diesem Seminar wollen wir die Selbstbefragung sowie Medien auf die jeweiligen Erfahrungen abklopfen und auch historisch schauen, wie sich beispielsweise der Übergang zu neuen Medienformen auch im Selbstverständnis und Weltbild der Nutzenden niedergeschlagen hat. Besonders anschauen werden wir uns dabei die jeweiligen Formen von „Medienkritik“ – sei es im Rahmen der damals klassischen Medien gegen die Neuerungen wie auch umgekehrt im Rahmen der damals „neuen“ Medien auf die Vorgänger.
So gewinnen wir nicht nur einen historisch vertieften Überblick über die beobachtbaren Auswirkungen von sog. „Medienrevolutionen“, sondern können auch unsere beruflichen Erwartungen und Rollen reflektieren und einordnen. Das Modul vermittelt dabei sowohl individuelle wie auch institutionelle Perspektiven, die sich gerade auch im Berufsleben überschneiden - beispielsweise, wenn sich verinnerlichte Qualitätsanforderungen mit Erwartungen der Kunden und des Arbeitgebers auch widersprechen. Indem die Studierenden einen anthropologischen, historischen und interdisziplinär anschlussfähigen Zugang zu Fragen der Medien- und Berufsethik erhalten, erschließen sich ihnen Qualitätsstandards, Argumentations- und auch praktische Handlungsmöglichkeiten.
Ziel:
Die Studierenden haben erfasst, dass Medien - von Gesten und Sprache über verschiedene Formen der Symbolik und Verschriftung bis hin zu digitalen "neuen Medien" - unverzichtbar für das Funktionieren und auch Verstehen menschlicher Gesellschaften sind. Sie sind sich gleichzeitig bewusst, das klassisch-hierarchische Medienmodelle (hier die "Massenmedien", dort die passiven Empfänger) zunehmend in Frage gestellt werden und Menschen stattdessen zunehmend als "mediale Prosumenten" agieren, die Inhalte sowohl nachfragen und filtern wie auch wiederum selbst produzieren und verbreiten. Die Studierenden haben Chancen wie auch Risiken sowohl klassischer wie neuer, zeitgenössischer Medienangebote diskutiert und können die auch historisch verschiedenen Phasen von „Medienrevolutionen“ und unvermeidlicher „Medienkritik“ für sich und ihre Tätigkeiten einordnen.