Webinar - Ankündigung:

am 14. Oktober 2025, wird ein Webinar zum Thema - MATLAB Grader und seine Intergration in ILIAS - stattfinden: hier geht´s zur Anmeldung.

[13104] Antikenrezeption und Antikenroman [6.2]

Antike Stoffe stellen eines der frühesten Erzählrepertoires deutscher Sprache dar. Zugleich sind die einschlägigen Texte in das breite kulturhistorische Phänomen europä- ischer Antikenrezeption (und –kontinuität) eingebettet, dessen mittelalterliche Phase markant eigenständige Züge trägt: Antike Geschichte, Mythologie und Lebenswelt werden 'mediävalisiert', d.h. den mittel-alterlichen Verhältnissen anverwandelt, Antikenstoffe in zeitgemäß-ritterliches Ambiente überführt und der politisch-kulturellen Selbstdeutung der höfischen (und später auch städtischen) Eliten des 12.-16. Jahrhunderts dienstbar gemacht. Die Antike als Referenzfeld und Maßstab wird insofern keineswegs erst in der Renaissance 'wiedergeboren', auch wenn sich die Zugriffe und Perspektiven im Umbruch zur Frühneuzeit fraglos veränderten. Das Seminar umreißt das Thema 1. gattungshistorisch (über die reihenbildenden Stoffkreise), 2. kultur- und ideenhistorisch (über das Rezeptions- und Anverwandlungsmoment mit seinen spezifischen Implikationen). Auf der einen Seite sind anhand ausgewählter Referenztexte jene Stoffe zu erkunden, die vom Frühmittelalter bis heute die Literatur, Malerei, Skulptur, Musik, ja den Bild- und Metaphernschatz der europäischen Kulturen so stark prägten wie sonst nur noch die Bibel: Troja, Alexander, Odysseus und Aeneas, die 'Metamorphosen' des P. Ovidius Naso. Auf der anderen gilt es, die sozialen Räume mittelalterlichen Antikenwissens und –interesses zu sichten, angefangen von der basalen Rolle des Latein im Bildungs- und Geistesleben der Vormoderne bis hin zu den institutionellen Zentren literarischer Antikerezeption an Höfen und in Städten. Texte: Das Annolied (mhd./nhd.), hg. von Eberhard Nellmann. Stuttgart 1979 u.ö. (frühes und kurzes 'Sammelbecken' antiker Stoffe in der Volkssprache); Pfaffe Lambrecht, Alexanderroman, hg. von Elisabeth Lienert. Stuttgart 2007; Heinrich von Veldeke, Eneasroman (mhd./nhd.), mit Stellenkomm. und Nachwort hg. von Dieter Kartschoke. Stuttgart ²1997; Herborts von Fritslâr Liet von Troye, hg. von Georg K. Frommann. ND Amsterdam 1966; Konrad von Würzburg, Der Trojanische Krieg, hg. von Adelbert von Keller. ND Amsterdam 1965; Georg Wickram, Ovids Metamorphosen (=Sämtliche Werke, hg. von Hans-Gert Roloff, Bd. 13). Berlin 1990. Literatur: Elisabeth Lienert, Deutsche Antikenromane des Mittelalters. Berlin 2001 (Grundlagen der Germanistik 39); Manfred Kern und Alfred Ebenbauer (Hgg.), Lexikon der antiken Gestalten in den deutschen Texten des Mittelalters. Berlin 2003. Die Lektüre des Alexanderromans des Pfaffen Lambrecht vor Seminarbeginn wird vorausgesetzt (Ausg. s.o.; ggf. nhd. Übertragung). Auch wird dringend empfohlen, Referatthemen schon in den Sprechstunden vor Semesterbeginn zu vereinbaren.

Veranstaltungsdaten

Dozent(en)
Herweg
SWS
2
Veranstaltungsart
Hauptseminar
Ort
Raum 012, Geb. 30.91
Termin
Dienstag, 14:00 - 15:30 Uhr
Zyklus
wöchtl.

Allgemein

Sprache
Deutsch
Copyright
All rights reserved

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Name
PD Dr. Mathias Herweg

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94790