Ob bestimmte Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels, die Debatte um das Videospiel Hogwarts Legacy, das Verwenden gendergerechter Sprache oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Textproduktion: All das sind Themen, die in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert werden. Das Proseminar möchte diese Debatten diskurssensibel untersuchen, um die Leitfrage zu beantworten, wie der Umgang mit kontroversen Themen in der Öffentlichkeit gelingt. Diese Frage versteht sich auch als Forschungsfrage, der wir uns im Seminar gemeinsam nähern möchten. Dabei bauen wir auf ersten Zwischenergebnissen des Forschungsprojekts DiPubHealth (
https://www.wmk.itz.kit.edu/dipubhealth.php) auf, das die Dynamiken, Strategien und Akteure in Gesundheitsdiskursen genauer untersucht. Der Kurs bietet somit Einblicke in laufende Forschung der Wissenschaftskommunikation, zu der auch die Teilnehmenden des Seminars beitragen können.
So bauen die Teilnehmenden eigene Textkorpora (also Sammlungen von Texten zu einem gemeinsamen Thema) zu einzelnen Diskursen auf (z.B. Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen, Debatten über das Gendern an öffentlichen Behörden, die Kontroverse um das Videospiel Hogwarts Legacy, der Umgang mit KI-Systemen wie ChatGPT etc.), um diese diskurslinguistisch auf verschiedene Fragestellungen hin zu untersuchen. Hierbei werden wir auch auf Textanalysesoftware zurückgreifen.
Die Veranstaltung ist als Theorie-, Methoden- und Praxisseminar konzipiert, bei dem in allen Phasen ausreichend Hilfestellung geleistet wird, damit eine erfolgreiche Einführung in das Forschungsfeld, die Methodik und der Umgang mit kontroversen Themen gelingt.
Die Studienleistung besteht aus einer regelmäßigen Teilnahme und der Mitarbeit besonders in den Methodensitzungen sowie einem Referat bzw. der Vorstellung erster Ergebnisse Ihrer Diskursanalysen im Seminar.
Die Modulprüfungsleistung besteht aus einer 10- bis 15-seitigen Hausarbeit, bei der Sie die Ergebnisse Ihrer Diskursanalyse genauer ausführen. Es gelten die im Modulhandbuch aufgeführten Regularien.
Das Proseminar kann von B.A. WMK NEU: [SuVWK]; B.A. WMK ALT: [WSM]; B.A. Germanistik: [LKSM 1] und B.Ed. Deutsch: [SM] besucht werden.
Hinweis für Germanistik-Studierende:
B.A. Germanistik: Bitte beachten Sie, dass die Voraussetzung für das Ablegen der Modulprüfung LKSM 1 das Bestehen aller drei Basismodule (NdL, Mediävistik, Sprachwissenschaft) sowie der Vorlesung aus dem Aufbaumodul 3 ist. Wenn Sie diese Leistungen bis zur Anmeldefrist noch nicht absolviert haben, ist ein Ablegen der Modulprüfung in diesem Seminar leider nicht möglich.
B.Ed. Deutsch: Bitte beachten Sie, dass die Voraussetzung für das Ablegen der Modulprüfung Sprache, Medien [SM] das Bestehen des Basismoduls 3 (Sprachwissenschaft) sowie der Vorlesung „Mediengeschichte“ aus dem Aufbaumodul 3 ist. Wenn Sie diese Leistungen bis zur Anmeldefrist noch nicht absolviert haben, ist ein Ablegen der Modulprüfung in diesem Seminar leider nicht möglich.
Einführende Literatur:
Bendel Larcher, S.: Linguistische Diskursanalyse. Ein Lehr- und Arbeitsbuch, Tübingen 2015.
Bubenhofer, N., Scharloth, J.: Korpuslinguistische Diskursanalyse. Der Nutzen empirisch-quantitativer Verfahren. In: Diskurslinguistik im Spannungsfeld von Deskription und Kritik, hg. von Ulrike Hanna Meinhof, Martin Reisigl, Ingo H. Warnke, Berlin 2013, S. 147-167.
Keller, R.: Wissenssoziologische Diskursanalyse. Grundlegung eines Forschungsprogramms, 3. Aufl., Wiesbaden 2011.
Spitzmüller, J., Warnke, I. H.: Diskurslinguistik. Eine Einführung in Theorien und Methoden der transtextuellen Sprachanalyse, Berlin/Boston 2011.
Warnke, I. H., Spitzmüller J. (Hrsg.): Methoden der Diskurslinguistik. Sprachwissenschaftliche Zugänge zur transtextuellen Ebene, Berlin 2008.