5013001 – VL: Lachtheater und Zeitkritik. Die Komödie vom Barock bis zur Moderne
Die Vorlesung führt ein in die literatur- und gattungsgeschichtlichen Transformationsphasen, die die Komödie vom 17. bis ins 20. Jahrhundert durchläuft. Dabei werden einerseits die konstitutiven Merkmale der Komik und Unterhaltung oder des Happy End problematisiert. Andererseits beleuchten wir unterschiedliche poetologische, begriffs- und konzeptgeschichtliche Traditionen, die von den Einflüssen der italienischen Commedia dell’arte auf das deutsche Stehgreifspiel über die sogenannte sächsische Typenkomödie und das bürgerliche Lustspiel bis zu flexiblen Formen wie Posse, Schwank, Satire oder Groteske reichen. Außerdem werden diskurs- und sozialhistorische Bedingungen zur Klärung der jeweiligen Darbietungsabsichten und -funktionen berücksichtigt. Zentral hierfür ist der Befund, dass die Komödie als eine gegenwartsaffine Gattung gelten kann, die neben der bloßen Belustigung des Publikums auch ein zeitkritisches und zeitreflexives Potential entfaltet. Präsentiert und diskutiert werden unter anderem Stücke von Gryphius, Lessing, Lenz, Tieck, Kleist, Büchner, Hauptmann und Schnitzler.