5012025 – Die Ethik des Autonomen Fahrens
Unter „autonomem Fahren“, oder auch „hoch- und vollautomatisiertem Fahren“, versteht man eine Zukunftstechnologie, die es dem sensor- und netzwerkgestützten Computersystem eines Fahrzeugs ermöglicht, alle dynamischen Fahraufgaben zu übernehmen.
Während noch unklar ist, ob und wann die Technologie zur vollen Marktreife gelangen wird, bekommt sie bereits eine große mediale Aufmerksamkeit. Das hängt unter anderem auch an ethischen Fragestellungen, die im Zusammenhang mit dem autonomen Fahren öffentlich diskutiert werden. Prominent zu nennen ist hier eine Verknüpfung mit sogenannten Trolley-Fällen, die eigentlich als abstrakte Gedankenexperimente in der akademischen Moralphilosophie angesiedelt sind. Wie sich autonome Fahrzeuge in entsprechenden dilemmatischen Situationen entscheiden sollen und inwiefern sich Trolley-Fälle überhaupt gewinnbringend in Beziehung zum autonomen Fahren setzen lassen, erschöpft jedoch keinesfalls die Liste relevanter ethischer Themen. Diskutiert wird mit Blick auf das autonome Fahren beispielsweise auch die gerechte Verteilung von Risiken im Straßenverkehr, welche Auswirkungen der Wert der Privatheit auf die Gestaltung datenintensiver Technik haben sollte und wer bei Unfällen Verantwortung trägt. In diesem Sinn kann man durchaus von einer Ethik des autonomen Fahrens sprechen, die möglicherweise auch einen wertvollen Beitrag zur adäquaten Gestaltung der Zukunftstechnologie liefern kann.
Vor diesem Hintergrund bietet das Seminar einen ersten Einblick in die argumentative Landschaft der Ethik des autonomen Fahrens und stellt einen Raum für die gemeinsame Reflektion bereit.