Tiecks sog. Dresdner Novellen seit 1822 markieren den Übergang von der romantischen zu einer in Ansätzen realistischen Prosa. Diesem Übergang will das Hauptseminar nachgehen, indem es die langsame Herausbildung protorealistischer Erzählverfahren beobachtet. Behandelt werden nach einer Rekonstruktion der romantischen Kunstmärchen und der Novellentheorie Tiecks in Bezug aber auf die zeitgenössische Situation der Printmedien (Stichworte: Almanach, Journal) folgende Prosatexte:
- Liebeszauber (1811),
- Die Gemälde (1822),
- Der Geheimnisvolle (1823);
- Musikalische Leiden und Freuden (1824),
- Die Reisenden (1824),
- Die Gesellschaft auf dem Lande (1825),
- Der funfzehnte November (1827),
- Das Zauberschloß (1830),
- Der Jahrmarkt (1832),
- Eine Sommerreise (1834),
- Das alte Buch und die Reise in’s Blaue hinein (1835),
- Waldeinsamkeit (1841).
Ein Exkurs wird die Kunst des Gesprächs im Dialogroman der Aufklärung am Beispiel von Diderots Neveu de Rameu beobachten.
Alle Texte Tiecks sind in der Werkausgabe von 1828 im Netz verfügbar [
http://www.gasl.org/as/referenz/alles.php].
Die Zuordnung der einzelnen Texte zu den Bänden kann unter
http://www.gasl.org eingesehen werden. Wer sich einen genaueren Überblick über die frühe Prosa Tiecks verschaffen möchte, dem sei der Besuch des Proseminars Prosa zwischen Spätaufklärung und Romantik empfohlen.
Literatur zur Einführung
- Roger Paulin: Ludwig Tieck, Stuttgart 1987.
- Detlef Kremer (Hrsg.): Die Prosa Ludwig Tiecks, Bielefeld 2005.