5014130 – Sprache - Kommunikation - Verständlichkeit: Wissenschaft zwischen Glaube und Fakt [SuVWK]
Während der Corona-Pandemie ist die Beziehung zwischen Wissenschaft und Politik ins Zentrum des Interesses gerückt. Zur Orientierung und Absicherung politischen Handelns, aber auch zur Beantwortung der Fragen von Bürger*innen Seite, war die Expertise diverser Wissenschaftler*innen gefragt. Gleichzeitig formierte sich jedoch eine Gegenbewegung, die bis in die Mitte der Gesellschaft zu reichen scheint und die die Validität wissenschaftlicher Befunde grundsätzlich in Frage stellt.
In diesem Zuge wuchs der Druck auf die Wissenschaftskommunikation, deren Aufgabe es ist, Forschung und Wissenschaft angemessen zu erklären und deutlich zu machen, worin etwa der grundlegende Unterschied zwischen wissenschaftlichen Theorien und Befunden einerseits, sowie Ideologien und Verschwörungstheorien andererseits, besteht.
Dieses Seminar soll einen ersten Einblick in das weite Feld der Verschwörungstheorien bieten. Nach einem kurzen Einblick in die Begrifflichkeiten und einer Abgrenzung von Wissenschaft und Pseudowissenschaft, wird der Fokus des Seminars insbesondere auf den semantischen und pragmatischen Aspekten von Verschwörungstheorien liegen. Kernthemen sind dabei die kognitive Metapherntheorie von Lakoff/Johnson, Fillmores linguistische Frame-Theorie aber auch generelle Formen der (politischen) Rhetorik. Die Fragen, die es zu klären gilt, sind, welche Rolle Wissenschaftskommunikation in diesem Diskurs einnimmt und inwiefern ihr diese Aufgabe gelingen kann.
Die Studierenden werden in diesem Semester nicht nur spezifische Themeninhalte aufarbeiten und in einer der Sitzungen präsentieren, sondern die zentralen Theorien, sowie ihre selbständig erarbeiteten Ergebnisse, in der Praxis überprüfen