Die im Wintersemester im Rahmen des Seminars Lyrik von der Spätaufklärung zur Weimarer Klassik unter gattungsgeschichtlicher Perspektive diskutierte Frage, auf welche Weise die Postulate der Aufklärung im zeitgenössischen Denken verankert werden sollten, wird in diesem Seminar nun aus mediengeschichtlicher Perspektive beleuchtet. Um den Menschen aus seiner „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ (Kant) zu befreien, entstanden im 18. Jahrhundert eine Vielzahl unterschiedlichster Periodika wie etwa Moralische Wochenschriften, in denen aufklärerisches Gedankengut vermittelt wurde. Unter ihnen ist beispielsweise die Zeitschrift Der Patriot zu nennen, aber auch eine große Bandbreite an pädagogischen Zeitschriften wie Der Kinderfreund entstanden, mit denen man versuchte, den moralischen Anspruch der Aufklärung zu verwirklichen. Seminargegenstand werden auch neue Formen wie ‚Intelligenzblätter’ und periodische Schriften sein, die sich um die Volksaufklärung bemühten. Ins Zentrum der Betrachtung rücken zudem die großen Literatur- und Kulturzeitschriftenprojekte etwa von Friedrich Nicolai und der Teutsche Merkur von Christoph Martin Wieland. Das Seminar findet zunächst im 14-tägigen Turnus statt und mündet in einer Blockveranstaltung, die ein für die Wirkungsgeschichte der Aufklärung wichtiges Medium in den Blick nimmt: das Gesangbuch.
Bitte beachten Sie: Die Teilnahme am Seminar Lyrik von der Spätaufklärung zur Weimarer Klassik aus dem vergangenen Wintersemester bildet keine Voraussetzung zur Teilnahme an diesem Seminar.
Als Überblicksdarstellung zur Zeit der Aufklärung wird zugrunde gelegt:
Peter-André Alt: Aufklärung, Lehrbuch Germanistik, Stuttgart/Weimar 2007.
Einen Einblick in eine Vielzahl von Periodika der Aufklärung bietet das Digitalisierungsprojekt der Universität Bielefeld, das unter folgender Internetadresse einsehbar ist:
http://www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/aufklaerung/zeitschriften.