SS 22

Lehrveranstaltungen Kulturtheorie und -praxis des Sommersemesters 2022

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5014200 – Theorien der Medienkultur - Kurs A [MeWi]

Wir leben in einer Medienkultur. Medien machen Dinge sichtbar und wahrnehmbar, die sich unseren unbewaffneten Sinnen entziehen und ermöglichen somit ein Mehr-Sehen und Mehr-Wissen. Medien dienen der Vermittlung von Informationen und bilden ein Fenster zur Welt. Medien befriedigen das Verlangen nach vernetzter Kommunikation und Partizipation an gesellschaftspolitischen Ereignissen. Medien ermöglichen die Auslagerung von Gedächtnisinhalten in externe Speicher und bilden die Grundlage für die Entstehung globaler Wissensarchive. Und nicht zuletzt beliefern uns Medien mit zahlreichen Unterhaltungsangeboten und stillen das Bedürfnis nach ästhetischer Erfahrung. „Medien bestimmen unsere Lage“, schreibt Friedrich Kittler (1986: 3) und meint dies in einem durchaus substanziellen Sinn: Die jeweils vorliegenden medialen Anordnungen geben die Bedingungen für die Organisation von Wahrnehmung, Wissen und Kommunikation in einer Kultur vor und schaffen somit Möglichkeitsräume, innerhalb derer sich Kultur als symbolische Ordnungsstruktur einer Gesellschaft überhaupt erst entfalten kann. Das Seminar führt in zentrale Ansätze der Medientheorie und grundlegende Fragestellungen zum Zusammenhang zwischen Medien und Kultur ein. Dazu werden Texte ausgewählter Medientheoretiker*innen gelesen, an Beispielen veranschaulicht und diskutiert. LERNZIELE: Die Seminarteilnehmer*innen können Erkenntnisinteresse, Argumentation, Kontexte sowie Anwendungsbeispiele der im Seminar behandelten medientheoretischen Texte verstehen und kritisch reflektieren. LEISTUNGSNACHWEIS (WMK, MTP, KTP ‚neue‘ SPO): Die zu bestehenden Studienleistungen umfassen aktive Teilnahme am Proseminar „Theorien der Medienkultur“, nachgewiesen durch Beteiligung an den Sitzungen, das Verfassen der geforderten Zahl von Beiträgen in den auf Ilias eingerichteten Foren zu den einzelnen Texten sowie das Halten eines Referats (ca. 20 Minuten) zu einem der Texte. Die Modulprüfung „Einführung Medienwissenschaft“ (Klausur, 8 LP) wird am Ende des 1. oder 2. Semesters geschrieben und umfasst die Inhalte der Vorlesung „Mediengeschichte“ und des Proseminars „Theorien der Medienkultur“. LITERATUR: Ein Reader mit den im Seminar behandelten Texten wird online auf ILIAS zur Verfügung gestellt. Literatur zur Einführung: Pias, Claus/Vogl, Joseph/Engell, Lorenz/Fahle, Oliver/Neitzel, Britta (Hg.) (2002): Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard, 2. Aufl., Stuttgart: DVA.
Freie Plätze: 5  
  
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5014206 – Tutorium Einführung Medienwissenschaft [MeWi]

Freie Plätze: 6  
  
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5014164 – Kulturtheorie [KuWi]

Im Seminar werden verschiedene Kulturbegriffe sowie Perspektiven auf Kultur in gemeinsamen Diskussionen erschlossen und reflektiert. Daneben findet eine verstärkte Auseinandersetzung mit maßgeblichen kulturwissenschaftlichen Ansätzen und Debatten statt. Auf der Lektüreliste stehen Texte von Clifford Geertz, Sigmund Freud, Norbert Elias, Niklas Luhmann, Sherry B. Ortner und Michel Foucault.
Freie Plätze: 12  
  
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5014300 – Kultur und Gesellschaft-Wissenschaft - Technologie - Zukunft: Soziale und individuelle Kompetenzen für Transformative

Wir leben aktuell in einer Phase globaler und lokaler Krisen. Die Pandemie, die Klimakrise, aber auch die soziale Krise(n) rücken immer mehr in das Bewusstsein der Menschen, wobei weitreichende, kom-plexe und drängende Fragen gestellt werden. Viele dieser Fragen sind nicht neu, sondern werden seit Jahrzehnten wissenschaftlich und interdisziplinär bearbeitet. Hierbei bildet sich seit einigen Jahren der Bereich der „Transformativen Wissenschaft“ (Schneidewind 2015) als ein Ansatz heraus, der der Vor-stellung verpflichtet ist, gesellschaftliche Transformation im Hinblick auf eine zukunftsfähige Entwick-lung zu fördern, zu untersuchen und konkrete Impulse für seine Umsetzung zu entwickeln. Auf der Basis der 17 Nachhaltigkeitsziele, die im Jahre 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden, sollen diese Ziele umgesetzt werden. Es stellt sich jedoch heraus, dass diese Ziele Orientierungshilfen dar-stellen, die zwar im politischen Prozess eingefordert werden können, die innere Dimension des Wan-dels bleibt hierbei völlig außen vor. Die innere Dimension, die Veränderung menschlicher Einsichten, Kompetenzen und kultureller mind maps, scheint jedoch mindestens genauso zentral für Transformati-on zu sein. Das hat die UNO ebenfalls erkannt und 2021 die fünf Kategorien der Inner Development Goals entwickelt (www.innerdevelopmentgoals.org/categories), die darauf abzielen, kollektive und sozi-ale Lernprozesse bewusst zu machen und in Gang zu setzen. Welche Fähigkeiten, welche Haltungen, welche menschlichen Fähigkeiten müssen wir heute fördern, um den nachfolgenden Generationen, aber auch dem Planeten eine „gute“ Zukunft zu geben? Vor dieser Fragestellung erarbeiten wir eine Perspektive auf die innere Veränderungsdynamik, ihre Wertvorstellun-gen und ihre Erwartungen an gesellschaftliche Veränderungen. Begleitet wird das Seminar on einer externen Expertin, die in eigenen Workshops die sozialen und individuellen Kompetenzen zu „inner transformation“ bewusstmacht und explorativ erprobt. So werden die Studierenden in die vielen Facet-ten der Lernprozesse von Transformation eingeführt. Das Seminar ist eine Einladung, sich theoretisch und individuell auf diese Prozesse einzulassen! Literatur: Uwe Schneidewind 2015: »Transformative Wissenschaft – Motor für gute Wissenschaft und lebendige Demokratie«,in: GAIA 24/2 (2015): 88 – 91. HINWEIS: Für KTP-Studierende handelt es sich bei diesem Seminar um die Pflichtveranstaltung "Kultur und Gesellschaft". Als KTP-Studierende:r erhalten Sie deshalb einen garantierten Platz in diesem Seminar. Sollten Sie das Seminar als „Kultur und Gesellschaft“ belegen wollen und auf der Warteliste stehen, melden Sie sich bitte per Mail direkt bei den Dozentinnen, damit diese Sie rechtzeitig vor Veranstaltungsbeginn für den Kurs freischalten können.
Freie Plätze: 13  
  
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5014301 – Vertiefung Kultursparte: Kulturmanagement - Institutionen und Akteure [DKP]

2022 jährt sich der Todestag des Humanisten Johannes Reuchlin zum 500. Mal. Aus diesem Grund hat seine Geburtsstadt Pforzheim das „Reuchlinjahr“ ausgerufen. Das Projektseminar Kulturmanagement wird sich daher mit den übergeordneten Themen Toleranz, Respekt und Offenheit auseinandersetzen. Ausgangspunkt hierfür ist die ethnografische Sammlung Herion im Schmuckmuseum Pforzheim, die Ende letzten Jahres mit neuer Konzeption eröffnet wurde. In ihr fließen die aktuelle Diskussion um koloniales Erbe und die Frage nach einem respektvollen Umgang mit Schmuck indigener Völker zusammen. In Kleingruppen werden die Studierenden praktische Zugänge zu diesen Themen erarbeiten und sich zudem mit Fragen um Bewerbung der Formate auseinandersetzen.
Freie Plätze: 20  
  
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5014303 – Erinnerungskultur-Medienkultur: Representations of Historical Injustice in Media [KuG][MedTP]

As a joint lecture series within EPICUR, lecturers from several partner universities will contribute. The several lectures will deal with Representations of Historical Injustice in Media. Representations of history may serve a lot of different purposes. As a way of divulgation of knowledge produced by historical research they may be seen as a form of science communication. But they have also played a major role in nation building and still do in the formation of collective ‘identities’ of any kind. Therefore they are prone to ideological constructions and superpositions, possibly leading up to territorial claims and justification of aggression. And, last but not least, they help to draw attention to media products and produce aesthetic pleasure with a seemingly growing audience interested in getting to know more about important historical developments in an entertaining way. Particularly interesting and problematic in this context are the dark sides of history, marked by events of war, violation of human rights or even genozide, and especially cases of historical injustice. Together with the acknowledgement of a fact as historical injustice comes the aspect of responsibility which stretches far beyond the actual period in which the fact occurred. A lot of different questions arise: Who can be held responsible – only real persons for their deeds of injustice or also institutions backing their actions, facilitators of these deeds, bystanders who did not act to prevent these acts to happen, etc.? How have these possible agents of historical injustice reacted to what has happened afterwards - did they show remorse, did they try to get in contact to the victims and offer recompensation? How have these agents been treated by their own or the international community – in a range from condemnation to glorification? And, in the long run probably most important, in which way has historical injustice been remembered, privately and publicly, superficially or thoroughly, separatedly between the sides of the agents and the victims or together, or on one or both of these sides perhaps not at all? And what types of historical development can be observed with regard to all of these questions?
Veranstaltungszeitraum: 3. Mai 2022, 17:30 - 2. Jun 2022, 19:30  
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