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5013001: VL: Der Zorn Gottes (Vererbung)
SS 2020
KIT-Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften
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5013001: VL: Der Zorn Gottes (Vererbung)
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5013001: VL: Der Zorn Gottes (Vererbung)
Vielleicht wird der Zorn Gottes nirgends im Alten Testament fürchterlicher beschrieben als im Zusammenhang mit den Zehn Geboten.…
Allgemeine Informationen
Wichtige Informationen
Die VL findet statt, wird voraussichtlich aber online durchgeführt werden. Bitte melden Sie sich über Ilias an, damit Sie alle Informationen hierzu bekommen.
Für Master-Studierende wird zusätzlich ein Kolloquium angeboten, das es erlaubt, Vorlesung und Kolloquium als Masterkurs anrechnen zu lassen (Studienleistung: siehe dort). Für alle anderen Studierenden gilt, dass die Studienleistung in einer regelmäßigen Teilnahme an der Vorlesung inklusive Vor- und Nachbereitung besteht. Sie dokumentieren diese Leistung in einer Klausur am Ende der Vorlesungszeit, Lehramtskandidat*innen mit einem Sonderteil zu den so genannten Poolfragen.
Eine Literaturliste sowie das genaue Programm wird ab Mitte März auf Ilias abrufbar sein.
Modulzuordnung s. Modulhandbücher (veröffentlicht auf der GER-Website und/oder der Website der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften)
Kursprogramm
Vielleicht wird der Zorn Gottes nirgends im Alten Testament fürchterlicher beschrieben als im Zusammenhang mit den Zehn Geboten. Wer sie und vor allem das Kerngebot, nämlich nur an den einen Gott zu glauben, missachtet, zieht diesen Zorn auf sich; und zwar nicht nur auf sich persönlich, sondern auch auf seine Nachkommen. Verraucht – und das macht ihn so fürchterlich – ist der Zorn erst, wenn die Stammbaumlinie des Sünders gänzlich ausgestorben ist. Luther, und mit ihm die Theologie der Neuzeit, werten die zehn Gebote stark auf; mit dem Effekt, dass sich in der Neuzeit aus der Warnung vor dem Übertritt der zehn Gebote ein prominentes Narrativ herausbildet, das besagt, dass die Sünden der Vorväter (und ab einem bestimmten Zeitpunkt auch -mütter) an ihren Kindern und Kindeskindern gestraft werden. Da erst im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert ein gesichertes Wissen über Vererbung zur Verfügung steht, dient das Gotteszorn-Modell bis dahin – auch und besonders in der Literatur – als mehr oder weniger säkularisierte Grundlage aller biologischen, medizinischen und psychologischen Theorien über Vererbung: In jeder Variante dieses Modells wird davon ausgegangen, dass es einen initialen Sündenfall gegeben hat, den die Nachkommen entweder wiederholen und büßen oder ohne eigene Schuld büßen müssen. In diesem Zusammenhang geht die moralische Schuld aus der ersten Generation in den folgenden immer mehr in Krankheit über. Und jedes Mal endet die Geschichte mit dem Tod des letzten Familienmitglieds.
Dieses wirkkräftige narrative Muster soll in der Vorlesung von der Goethezeit (Goethe, Tieck, Hoffmann, Brentano) über den Realismus und Naturalismus (Zola, Maupassant, Storm) bis ins 20. Jahrhundert (Mann) verfolgt werden, auch in die Kulturgeschichte hinein (Spenglers Untergang des Abendlandes). Ein besonderes Augenmerk soll in diesem Zusammenhang auf die unterschiedlichen zeitgenössischen Versuche gelegt werden, die jeweils gängigen und einschlägigen Theorien über Vererbung in das literarische Muster einzubauen.
Veranstaltungsdaten
Dozent(en)
Bergengruen
SWS
2
Start
20. Apr 2020
Ende
27. Jul 2020
Veranstaltungsart
Vorlesung
Ort
10.81 Engesser-Hörsaal (HS93)
Termin
MO, 14.00 - 15.30
Zyklus
wöchtl.
Allgemein
Sprache
Deutsch
Copyright
All rights reserved
Verfügbarkeit
Zugriff
Unbegrenzt – wenn online geschaltet
Aufnahmeverfahren
Sie können diesem Kurs direkt beitreten.
Zeitraum für Beitritte
Unbegrenzt
Veranstaltungszeitraum
20. Apr 2020 - 27. Jul 2020
Für Kursadministration freigegebene Daten
Daten des Persönlichen Profils
Anmeldename
Vorname
Nachname
E-Mail
Matrikelnummer
Zusätzliche Informationen
Objekt-ID
1512349